Jeder, der einmal damit angefangen hat, wird mir bestätigen, dass Patchwork süchtig macht.

Immer, wenn ich gerade eine Arbeit fertiggestellt habe, bin ich schon wieder dabei, die Pläne für einen neuen Quilt in die Tat umzusetzen. Die Idee für ein neues Projekt reift schon während ich noch am aktuellen Quilt nähe. Die Arbeit an den Quilts ist eine übersprudelnde, nie versiegende Quelle von Ideen mit kaleidoskopartigen Umsetzungsmöglichkeiten.

Zu Anfang war ich fasziniert von den Farbzusammenstellungen der Stoffe in den Quilts, die ich auf Fotos gesehen habe. Besonders Quilts aus dem 19. Jahrhundert haben bei mir die Leidenschaft für Patchwork geweckt. Ich empfand ein Gefühl von Sehnsucht, dass schwer zu beschreiben ist. Ich wollte unbedingt auch so eine Decke haben!

Von der ersten Idee, dem Aussuchen der Stoffe, dem Ausschneiden der einzelnen Stoffstücke, dem Zusammennähen der oft winzigen Stoffteilchen - ob mit der Hand oder mit der Nähmaschine - bis hin hin zum abschliessenden Quilten der drei Stofflagen: dies alles ist für mich zwar nicht Lebensinhalt, aber doch ein wichtiger Teil meines Lebens und die Möglichkeit, meine Kreativität auszudrücken. Dadurch, dass man ständig weiterarbeitet, wird man handwerklich immer besser und kommt dem Ziel näher, seine Vision vom Meisterwerk umzusetzen.

Auf jeden Fall könnte mein Tag 48 Stunden haben, damit ich mehr Zeit für meine Quiltprojekte hätte!

Anja Przyborowski